China macht es mal wieder allen vor: Das Land der Mitte gibt seit dem 15. April 2020 das erste digitale Zentralbankengeld heraus. Damit sind wir einen bedenklichen Schritt weiter in eine bargeldlose Gesellschaft. Doch was bedeutet das für Bitcoin und andere Kryptowährungen?
China gibt CBDC heraus
Laut Chinastarmarket habe die chinesische Regierung am 15. April 2020 mit der Herausgabe ihrer ersten Central Bank Digital Currency (kurz: CBDC) begonnen. Tage zuvor gab die Regierung den Startschuss seines Blockchain Service Networks (BSN) bekannt. China prescht in Sachen Blockchain vor und lässt die Welt hinter sich.
Zunächst soll das digitale Geld in einem geringen Umfang ausgegeben werden. Dabei hilft der chinesische Bezahldienst Alipay. Die ersten Empfänger werden Regierungsbeamte im Bezirk Xiangcheng in Suzhou sein. Laut dem Magazin soll sich das Zentralbankgeld leicht zurückverfolgen lassen, ermöglicht jedoch auch verschlüsselte Transaktionen. Ein besonderer Fokus steht dabei auf die verbesserten Möglichkeiten zur Überwachung. Damit will die chinesische Regierung Geldwäsche und Betrug besser bekämpfen können. In Anbetracht anderer Maßnahmen zur Überwachung der chinesischen Bevölkerung, dürfte dieser Grund lediglich ein Vorwand sein.
Digitales Zentralbankgeld – Bitcoins Untergang?
Gewiss bietet digitales Geld auch Vorteile für den Bürger. Geldüberweisungen gehen schneller von Hand, Transaktionskosten sind geringer, Zahlungen lassen sich bequem erledigen. Man könnte meinen, es stehe damit in direkter Konkurrenz zu Bitcoin und anderen Kryptowährungen. Jedoch nützt ein digitales Zentralbankengeld in erster Linie den Regierungen. Der Geldfluss lässt sich in rein elektronischer Form wesentlich leichter kontrollieren, steuern und beschlagnahmen. Das Ersparte der Bürger lässt sich einfacher pfänden, denn die Rettung ins Bargeld ist nicht mehr möglich. Je nach Belieben können die Regierenden die Geldmenge ausweiten, noch leichter als das Bargeld, welches erst noch gedruckt werden muss. Der Inflation ist damit Tür und Tor geöffnet. Unter diesen Aspekten haben Bitcoin Casinos einige Vorteile.
Inflationär gegen deflationär
Sollten die Zentralbanken eine Ausweitung der Geldmenge veranlassen, dann gibt es nur wenig, womit sich die Bürger gegen den Verlust ihrer Kaufkraft wehren können. Vor allem, wenn damit ein Verbot des Besitzes von Edelmetall einhergeht, wird es für den Bürger schwierig, sein Vermögen zu erhalten. Bitcoins Geldpolitik hingegen ist transparent und fair. Bis etwa ins Jahr 2140 werden 21.000.000 BTC generiert. Nicht mehr, nicht weniger. Bis dahin folgt die Geldmengenausweitung von Bitcoin einem klaren Muster. Die Kryptowährung ist als deflationäre Währung ausgelegt. Es werden immer weniger Bitcoins und immer langsamer geschaffen. Nach der Vorstellung des Schöpfers von Bitcoin, Satoshi Nakamoto, soll gleichzeitig die Nachfrage weiter steigen. Und bislang hat sich das bewahrheitet, trotz diverser Rückschläge beim Kurs. Ein Bitcoin ist heute mehr wert als vor fünf Jahren. Und vor fünf Jahren war ein Bitcoin mehr wert als vor zehn Jahren. Dasselbe lässt sich nicht von staatlichen Fiatwährungen behaupten und es gibt keinen Grund zu glauben, dass es sich mit den CBDC’s grundsätzlich anders verhalten wird.
Zentral gegen dezentral
Wie der Name schon sagt, wird ein digitales Zentralbankengeld von den Zentralbanken herausgegeben. Die Geldpolitik ist damit in der Hand der Regierenden und Beamten. Und so viele Vorschriften es auch hinsichtlich der Herausgabe des Geldes geben mag, sind die Bürger doch der Willkür der Zentralbankeninhaber ausgesetzt. Allein sie haben die Gewalt über das Geld, über das Angebot und über den Preis. Anders Bitcoin. Bitcoin und seine Blockchain gehört niemanden. Es gibt keine zentrale Instanz, welche die Geldpolitik von Bitcoin bestimmt. Der Preis eines BTC ergibt sich aus Angebot und Nachfrage. Die Geldpolitik von Bitcoin verhält sich genau so, wie die Kryptowährung programmiert wurde. Das Bitcoin-Netzwerk wird von der großen und treuen Community aufrechterhalten, die Weiterentwicklung auf demokratischer Basis fortgeführt.
Ein Zentralbankengeld ist Bitcoins Chance
Wer glaubt, dass mit der Einführung einer von den Zentralbanken gestützten Digitalwährung Bitcoin und andere Kryptowährungen überflüssig würden, der irrt. Bitcoin wurde als eine Antwort auf die Finanzkrisen des Zentralbankensystems entwickelt. Als eine deflationäre, manipulationssichere und transparente Alternative. Mit einem Zentralbankendigitalgeld wird Bitcoin so nötig und begehrt sein wie nie zuvor. Und im Gegensatz zur jetzigen Situation werden die Menschen digitale Zahlungsmittel gewöhnt sein. Sie können sich dann viel einfacher auf Bitcoin einstellen. Die Adoptionsrate wird noch viel höher sein als heute. Gleichzeitig werden die Menschen den Wert von Bitcoin erkennen. Das ist dann Bitcoins große Chance.